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Ohne Auseinandersetzungen zwischen den Gremien lief auch dieses Bauvorhaben nicht ab. Die Arbeiten waren dann doch 1894 abgeschlossen.

 

Der Chor hatte ein neues Gewölbe, ein Leichtgewölbe, da das Mauerwerk weiterhin kein massives Gewölbe tragen konnte. Die Eisenkonstruktion für das Gewölbe wurde in der hiesigen Schlosserei Louis Becker hergestellt. Im Turm waren die Bühnen entfernt und durch ebenerdiges Gestühl ersetzt worden. Gustav Schenk zu Schweinsberg stiftete das rechte Chorfenster zum Andenken an seinen 1891 verstorbenen Sohn Eberhard. Die Frauenstände an der Westseite unter der Orgel waren beseitigt worden. Die vorgesehene Verlegung des Altars in den Turm erfolgte nicht. Ein kleines Fenster an der Südseite war zugemauert und an der Nordseite des Schiffes das westliche Fenster vergrößert worden.

 

Außer einem Innenanstrich waren in den Triumphbögen und an den Gewölberippen im neugotischen Stil Rankenmalereien, Blüten und Bänder angebracht, und in Sockelhöhe im Kirchenschiff ein durchgehendes Band aus Akanthusmotiven und darüber ein mäanderartiges Band, das bis zum östlichen Triumphbogen führte. Den Friesbereich im Schiff zierten Bordüren. Die Decke wurden mit aufwendigen Schablonenmustern abgesetzt.

 

Die Kosten betrugen 3.787 Mark und wurden durch eine Kollekte in Höhe von 1.000 Mark, durch Überschüsse aus dem Kirchenkasten von 275 Mark und einer Sparkasseneinlage von 225 Mark bezahlt; den Rest hatte die Gemeinde zu zahlen.

 

1909 wurden zur Beheizung der Kirche zwei Öfen aufgestellt und 1920 elektrisches Licht installiert. 1927  lieferte die Firma Weule aus Bockenem am Harz eine neue Kirchenuhr, die zunächst außen am Turm angebracht werden sollte, und dann doch, gutgeschützt in einem Schrank, im 1. Obergeschoss einen Platz fand. Bis zur Einführung des elektrischen Läutens, gab diese Uhr uns die Zeiten an. 1928 wurde die Orgelempore 1,5 m vorgerückt, um dem Posaunenchor mehr Platz zu schaffen.